Sie beantwortet alle Fragen rund um die Pflegeausbildung.

Interview mit Christine Walter, Ausbildungskoordinatorin der Evangelischen Stadtmission

Als Ausbildungskoordinatorin bin ich die primäre Ansprechpartnerin für alle Fragen rund um die Ausbildung – sowohl für Bewerber*innen und am Pflegeberuf interessierte Schüler*innen, als auch für die Einrichtungs- und Bereichsleitungen der einzelnen Häuser, für die Pflegeschulen und vor allem für die Praxisanleiter*innen, die sich in den einzelnen Häusern um die Auszubildenden kümmern. Ich beantworte Fragen zum Pflegeberuf, der Ausbildung und dem Bewerbungsverfahren, leite Bewerbungen an die einzelnen Häuser weiter und unterstütze bei komplexeren Fragen, wie Zeugnisanerkennungen oder Aufenthaltsgenehmigungen.

Das ist in der Tat nicht ganz einfach. Ich treffe mich jedoch regelmäßig mit den Praxisanleiter*innen aller Häuser zum gegenseitigen Austausch. Wenn es zwischendurch Fragen oder Probleme gibt, werden diese per Mail oder Telefon geklärt.

Nein, ich habe mit den Auszubildenden im Ausbildungsalltag wenig Kontakt. Die praktische Anleitung und Begleitung im Ausbildungsverlauf übernehmen die Praxisanleiter*innen der jeweiligen Wohnbereiche. Auch die Bewerbungen, Vorstellungsgespräche und Schnupperpraktika laufen direkt über die einzelnen Häuser.

Ich habe eine kombinierte Ausbildung in der Altenpflege und der Gesundheits- und Krankenpflege absolviert. Dadurch konnte ich in 3 ½ Jahren beide Examina ablegen.
Anschließend habe ich berufsbegleitend Berufspädagogik im Gesundheitswesen (B.A.) sowie Management und Führungskompetenz im Sozial- und Gesundheitswesen (M.A.) studiert.

Nach der Ausbildung  habe ich knapp sieben Jahre als Gesundheits- und Krankenpflegerin in verschiedenen Kliniken gearbeitet. Nach Abschluss meines Bachelorstudiums war ich für drei Jahre als Ausbildungsleitung bei einem ambulanten Pflegedienst tätig. Dort habe ich die Auszubildenden auch direkt angeleitet und bei Praxisbesuchen und praktischen Prüfungen begleitet.

In der neuen generalistischen Pflegeausbildung werden die Inhalte der bisherigen Ausbildungen in der Gesundheits- und Krankenpflege, der Altenpflege und der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege in einer Ausbildung zusammengefasst. Nach der Ausbildung steht es den Absolvent*innen frei, in welchem Versorgungsbereich (Krankenhaus /ambulante Pflege/ Pflegeheim) sie arbeiten möchten. Auch ein Wechsel des Arbeitsfeldes ist jederzeit möglich.

Ja, ich finde die Einführung der Generalistik sehr gut. Ich bin sehr ähnlich ausgebildet und habe dadurch die Vorteile selbst erlebt. Die Auszubildenden bekommen in den drei Jahren sehr viele wertvolle Einblicke und lernen die Zusammenhänge der einzelnen Versorgungsbereiche kennen. Darüber hinaus vermittelt die neue Ausbildung Kompetenzen, welche an die sich wandelnden Herausforderungen sowohl in den Kliniken, als auch in der stationären Langzeitpflege angepasst sind.

Die Vielfältigkeit der Arbeitsfelder und die Möglichkeit, diese auch nach Jahren wechseln zu können, sind toll und sorgen dafür, dass die Arbeit nicht langweilig wird. Zudem gibt es interessante Angebote zur Weiterqualifikation sowohl im Bereich der fachlichen Spezialisierung, als auch im Bereich der Personalführung und des Managements. Auch ist ein Studium ohne Abitur möglich.

Ja, für mich bedeutet Vielfalt auch immer die Chance, Neues zu entdecken und dazu zu lernen. Der Pflegeberuf befindet sich gerade sehr im Wandel. Da ist es eine schöne Möglichkeit, den Auszubildenden viele Optionen zeigen zu können und die Offenheit und Begeisterung für Neues zu wecken. Durch die verschiedenen Standorte können wir oft auch wohnortnahe Ausbildungsplätze anbieten.

Abgesehen von den formalen Voraussetzungen, wie einem Realschulabschluss und ausreichenden Sprachkenntnissen, sind Freude und Interesse an der Arbeit mit Menschen ganz wichtig, Empathie, Respekt und ein gewisses Organisationstalent sollten nicht fehlen, und natürlich die Begeisterung, sich neues Wissen und Fähigkeiten anzueignen. Für alles Weitere stehen drei Jahre Ausbildungszeit zur Verfügung!